„Heile Welt / Idylle“ 2020

„Heile Welt / Idylle“

Greta Alfaro · Sonja Alhäuser · Sabine Beyerle · Christa Biederbick
Thomas Fischer · Amparo Garrido · Ulrike Hogrebe · Sabrina Jung
Henning Kappenberg · Peter Land · Gerhard Martini · Georg Parthen
Uwe Rachow · Julian Röder · Jörg Sasse · Susanne Ruoff
Alexandra Weidmann

30. Mai – 30. August 2020

Ort: Kunsthalle Bahnitz
Dorfst.1
14715 Bahnitz (Milower Land)
Öffnungszeiten: Sa–So 11–17 Uhr, an Feiertagen und nach Vereinbarung
Information: Tel. 01520-5322217

Die Ausstellung „Heile Welt-Idylle“ will sich dem Begriff von Idyllen annähern. Die Idylle verweist auf ein Ideal, das zugleich die Utopie eines besseren Lebens darstellt. Besonders in der Kunst finden wir Entwürfe und Vorstellungen einer idealisierten und schönen Welt. Es finden sich Positionen, die sich mit dem verklärten Zustand eines besseren Lebens, den utopischen Arkadien oder anderen differierenden Ausprägungen des Phänomens Idylle auseinandersetzen.
Die Landschaft der Idylle entspricht dem Bild des verlorenen Paradieses. Diese Landschaft wird als ideale Naturumgebung für den Menschen dargestellt. Idylle meinte von Beginn an mehr als die bloße Schilderung einer friedvollen Stimmung in ländlicher Abgeschiedenheit. Neben den zahlreichen Formen affirmativer Idylle gibt es viele Arten der gebrochenen bzw. Schein-Idylle. Letztere spiegeln eine angeblich makellose Oberfläche des Glücks wider und verbergen dabei absichtlich die Kehrseite.
Wenn man allerdings nüchtern auf die Welt mit all ihren Schwierigkeiten und Gefahren blickt, bekommt der Ausdruck „heile Welt“ leicht einen zynischen Unterton. Dann sieht man darin ein Ausblenden der trostlosen Konsum- und Arbeitswelt, der räuberischen Gesellschaften, der Wirklichkeit von Gewalt, Aufrüstung und Umweltzerstörung. Man sieht darin Verlogenheit und Rückwärtsgewandtheit. So finden wir zum Beispiel die Idylle besonders in der heutigen Werbung, wo der Schein einer intakten und schönen Welt suggeriert wird. Der Kunst ist freigestellt, all dies zur Sprache zu bringen, sich kritisch gegen die Idylle zu stellen oder sie zu entdecken.
Die Ausstellung Heile Welt / Idylle versucht den Erscheinungsformen von Idyllen und ihren Widersprüchen in der zeitgenössischen Kunst nachzuspüren und diese sichtbar zu machen. Mit der Auswahl von Werken der teilnehmenden KünstlerInnen werden folgende Aspekte in der Ausstellung behandelt: Das Idyllische im Wechselverhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit. Die Idylle als Widerspruch zwischen Realität und Ideal. Die idyllische Idee und die Widersprüche zwischen individuellen
und gesellschaftlichen Bedürfnissen und die Idylle im Spannungsverhältnis zwischen Natur- und Kulturlandschaft.
Bodo Rau, Kurator


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